Die Corona-Pandemie hat sich auf die verschiedenen Segmente und Assetklassen im vergangenen Jahr unterschiedlich ausgewirkt. Für die Bereiche Studenten- und Mikrowohnen war es laut einer Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE ein eher ruhiges Jahr. „Obwohl das allgemeine Interesse der Investoren an dieser Assetklasse ungebrochen ist, gab es zunächst ein Abwarten, wie sich die Pandemie auf die Nutzernachfrage auswirkt“, erläutert Sebastian Schütte, Director bei CBRE Residential Investment. 2020 wurden für Studenten- und Mikroapartments rund 640 Mio. Euro investiert, etwa 35 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings gab es eine Großtransaktion mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. Euro: AviaRent verkaufte ein Teilportfolio mit einem Volumen von rund 250 Mio. Euro an Domicil für den dänischen Pensionsfonds PFA. Ansonsten war das Angebot an zu veräußernden Bestandsimmobilien eher gering. Viele Objekte der noch recht jungen Assetklasse, die in der Vergangenheit gehandelt wurden, befinden sich laut CBRE zudem in Fondsstrukturen, die noch keine Verkäufe ihrer Immobilien vorsehen. Dementsprechend stehen diese dem Investmentmarkt aktuell nicht zur Verfügung.
Weiteres Wachstum in 2021: Co-Living und Serviced Apartments
Doch erwarten die Experten von CBRE eine steigende Nachfrage zum Sommersemester 2021 sowie eine Zunahme ausländischer Studierender. Der Investmentmarkt könne sich schätzungsweise ab dem 2. Halbjahr wieder erholen. „Langfristig werden die Transaktionsvolumen zudem stetig steigen, da neue Objekte auf den Markt kommen, die eine Vielzahl von Zielgruppen ansprechen. Die steigende Akzeptanz des mobilen Arbeitens wird zukünftig zu einer weiteren Differenzierung der Mikroapartmentkonzepte in Richtung Co-Living und Serviced Apartments mit unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten führen. Dabei geht es in Zukunft noch mehr darum, diese passgenau den jeweiligen Zielgruppen zu offerieren. Insbesondere auf diesem Wandel basiert das hohe Interesse ausländischer Investoren an deutschen Konzepten und Plattformen. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren von internationalen Investoren und Pensionsfonds jeweils bis zu 1 Mrd. Euro in deutsche Objekte investiert wird“, sagt Schütte.
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