Mikroapartments im Aufwind

Die Bedeutung von Mikroapartments für den deutschen Wohnmarkt nimmt in Zukunft weiter zu. Das ist ein Ergebnis aus dem aktuellen DIWG-Valuation-Trendreport, der sich diesem Segment widmet. Aufgrund hoher Renditen und einer nachgewiesenen Krisenfestigkeit stellen sie für Investoren eine vorteilhafte Möglichkeit der Geldanlage dar, was laut Analyse zu einem vorteilhaften Transaktionsvolumen führen wird. Für Mieter in von Wohnraummangel betroffenen Städten bieten sie Vorteile in Form der platzsparenden Konzeption. Grund für die positive Entwicklung der Nachfrage sind nach Aussage der DIWG Valuation GmbH gesellschaftliche Trends wie die Urbanisierung, eine wachsende Zahl an Studenten, die Digitalisierung der Arbeitswelt, die Zunahme an Single-Haushalten sowie die steigende Zahl an Senioren.

Zielgruppen-Analyse

Bei der Betrachtung der Marktdaten wurde innerhalb des Teilmarktes Mikro-Living zwischen einer Wohnnutzung mit Mietvertrag und einer zeitlich begrenzten Nutzung mit Beherbergungsvertrag unterschieden. Differenziert wurden zudem einzelne Zielgruppen, die jeweils andere Anforderungen an ein Mikroapartment stellen. Die Bandbreite reicht vom Student-, Business-, Senior- und Co-Living-Apartment bis hin zu übergreifenden Konzepten wie Serviced Apartments und Boarding House.

Beim Vergleich der durchschnittlichen Mieten von Mikroapartments an verschiedenen Standorten fällt auf, dass die A-Städte die höchsten Mieten von 31,58 Euro pro Quadratmeter aufweisen. Aber auch C-Städte – oft beliebte Hochschulstandorte – zeichnen sich durch hohe Mieten (27,62 Euro pro Quadratmeter) und Auslastungsquoten von 91 Prozent aus, sodass sie ebenfalls interessant für Investoren sind. In B-Städten besteht nach der Studie noch deutliches Wachstumspotenzial.

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Typenkatalog für Mikroapartments

Im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ wurde ein Typenkatalog Mikrowohnen erarbeitet, der eine Umwidmung von gewerblichen Bürogebäuden der 1950er- bis 1970er-Jahre unterstützen kann. Ein übergreifender Katalog klassifiziert zunächst den gewerblichen Leerstand innerhalb eines allgemeingültigen Typenverzeichnisses. Im Mittelpunkt stehen dabei das Raster und dessen Eignung zur Umwidmung in urbanes Wohnen. Das Forschungsprojekt stammt von Faraneh Farnoudi und Andreas Hild.

Gewerbe- und Industriebauten der Nachkriegszeit, insbesondere Bürobauten, stehen leer, weil deren veraltete technische Ausstattung sowie die Grundrisse nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine entsprechende Nutzung gerecht werden. Und dies trotz einer guten, innerstädtischen Lage mit Anbindung an die existierende Infrastruktur. Mit einer Umwidmung könnte die Situation auf dem Wohn- und Immobilienmarkt entspannt werden. Denn Wohnraum ist knapp, vor allem in urbanen Lagen, die Preise steigen stetig an.

Altersgerechtes Wohnen im Fokus

Das Mikroapartment stellt sich als zentralen Lösungsansatz dar, weil es sich einerseits in die vorgegebenen Raster integrieren lässt und andererseits ein grundsätzlicher, wenn auch im konkreten Anwendungsfall zu prüfender Bedarf für diese Wohnform vorliegt. Von besonderer Bedeutung ist zudem der Einbezug von Belangen des altengerechten Wohnens in die Planung, um die Mikroapartments mit wenigen Änderungen entsprechend konvertieren zu können. Anhand der gängigen Rastertypen wie auch exemplarischer Grundrisse wurde im Rahmen des Projekts aufgezeigt, wie sich Bürogebäude in Wohnraum umwandeln lassen. In dieser Umnutzung liegen besondere Chancen für eine nachhaltige Quartiersentwicklung bei gleichzeitiger Befriedigung eines akuten Bedarfes.

Der Abschlussbericht steht als kostenloses PDF zum Download zur Verfügung: www.hildundk.de/project_brochure/

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