Zürich: Aus Joyn wird Radisson Hotel & Suites

Die Radisson Hotel Group steigt in den Schweizer Markt der Serviced Apartments ein. Im Mai 2023 nimmt das Radisson Hotel & Suites Zürich im ehemaligen Joyn als Teil des neu entstandenen Opfikoner Stadtteils Glattpark seinen Betrieb auf. Damit wächst das Portfolio der Gruppe in der Eidgenossenschaft auf zehn Hotels mit über 2.300 Zimmern, die in Betrieb oder in Entwicklung sind. Der Neuzugang bietet neben 104 Hotelzimmern 343 voll möblierte Apartments, die zwischen 21 und 49 Quadratmeter groß sind. Die Küchenzeilen sind mit Cerankochfeld, Spülmaschine, Wasserkocher und weiterem Equipment ausgestattet. Longstay- wie Hotelgästen stehen zudem ein Fitnessbereich, ein italienisches Restaurant mit begrüntem Innenhof sowie eine Bar und eine Dachterrasse zur Verfügung.

Das Serviced-Apartment-Haus gehört zu einem Unternehmen der W5 Group und wird von Cycas Hospitality betrieben. Radisson und Cycas kooperieren bereits erfolgreich bei einem ähnlichen Projekt, dem Radisson Hotel & Suites Amsterdam South.

Bild: Radisson Hotel Group

Revo München empfängt Longstay-Gäste

In einem futuristisch designten Neubau und mit einem zeitgemäßen Hotel-Living-Konzept hat das Revo München in München-Neuperlach im November den Betrieb aufgenommen. Das Grand Opening wird am 8. Dezember gefeiert. Der 50 Meter hohe Wohnturm und die zwei Seitenflügel des Gebäudes sind um einen Feng-Shui-Innenhof angeordnet. Das Revo München – der Name steht für Revolution und Evolution – bietet Berufstätigen, Pendlern und Studierenden 607 Zimmer, Studios und Apartments für einen Aufenthalt von ein bis sechs Monaten.

Die Bewohner können die unterschiedlichen Social und Community Spaces nutzen, darunter ein Kino, ein Gym, einen Concept Store, einen Co-Working-Bereich und eine Eventlocation sowie eine Bar und ein italienisches Restaurant mit Terrasse. Diese Einrichtungen stehen auch den Anwohnern in und um Neuperlach offen, womit sich das Haus gezielt der Nachbarschaft öffnet. Zu den Angeboten für Longstay-Gäste gehören außerdem ein professioneller Reinigungsservice sowie bei Bedarf zusätzliches Equipment wie Toaster oder Airfryer. Die Studios und Apartments verfügen über eine voll eingerichtete Küche mit Spülmaschine, einen Schreibtisch und verschiedene Sitzgelegenheiten. E-Bikes können in der Garage geparkt und bei Bedarf in der hauseigenen Werkstatt repariert werden. Für E-Autos sind Parkplätze für die Dauer des Aufenthalts mietbar; E-Ladestationen sind vorhanden.

Bild: Revo

LOGINN by ACHAT bietet erstmals Apartments an

In Stuttgart-Zuffenhausen eröffnet unter dem Dach von ACHAT Hotels erstmals ein Haus der Marke LOGINN by ACHAT mit einem hybriden Konzept: Es umfasst neben 114 klassischen Zimmern auch 20 Apartments für Langzeitgäste. Darüber hinaus gehören zum Angebot des Hotels zwei Konferenzräume, ein Frühstücksrestaurant, eine Bar in der Lobby, eine Lounge, ein Fitnessstudio und eine Tiefgarage.

LOGINN by ACHAT auf Expansionskurs

Beim LOGINN by ACHAT Stuttgart-Zuffenhausen handelt es sich bereits um das dritte Hotel der Dachmarke in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Ein weiteres Haus im nahegelegenen Stuttgart-Waiblingen befindet sich derzeit in der Pipeline. Die schwäbische Metropole zeichnet sich als Wirtschaftsstandort sowie durch seine Beliebtheit bei Freizeitreisenden aus. Aber auch in Augsburg, Berlin, Köln und Mönchengladbach sollen weitere Hotels von LOGINN by ACHAT an den Start gehen. Alle Hotels der Marke ziehen in Neubauprojekte, bevorzugt werden A- und B-Standorte.

Bilder: ACHAT Hotels

Marktanalyse Longstay

Bild: Funtap/stock.adobe.com

Die Hotellerie ist von der Coronapandemie und ihren Folgen erschüttert. Doch ein Marktsegment zeigte sich relativ resilient während der Krise. Die Rede ist von Konzepten aus dem Bereich Longstay.

Das Immobiliendienstleistungsunternehmen Savills hat bereits im Sommer 2020 einen Marktberichtveröffentlicht, in dem das Fazit zur Lage der Konzepte für Langzeitaufenthalte, verglichen mit klassischen Hotels, positiv ausfiel: „Sie sind zwar nicht immun, aber widerstandsfähig“, urteilte Savills damals. Kürzlich gab das Unternehmen einen neuen Report heraus, um das Marktsegment in Europa noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Krise hat alle Bereiche der Hotellerie geschwächt, indem Auslastungsraten, RevPARs und weitere Kennzahlen seit Ausbruch der Pandemie stark gesunken sind. Die Daten von Savills belegen jedoch, dass sich Serviced Apartments und andere Longstay-Konzepte schon vor Covid-19 besser entwickelt haben als klassische Hotels. So stieg der RevPAR für Langzeit-Einheiten in London von 2014 bis 2019 jährlich um durchschnittlich 5,3 Prozent an. Dagegen konnten Hotelzimmer in der britischen Hauptstadt im gleichen Zeitraum ein Wachstum von 2,0 Prozent verzeichnen und auch bei der Auslastung hatten Longstay-Apartments die Nase vorn.

Kurzfristiger Trend oder nachhaltiges Wachstum?

Vor und während der Pandemie konnte sich das Segment also bewähren. Doch welche Auswirkungen hat das auf den Markt, wenn die Einschränkungen vielerorts gelockert werden, Geschäftsreisen wieder ohne großen bürokratischen Aufwand möglich sind und das Urlaubsfieber Gäste in die Metropolen, die Berge oder an die Strände lockt? Den Experten von Savills zufolge handelt es sich bei dem Boom der Serviced Apartments um keinen kurzfristigen Trend. Vielmehr hat die Coronapandemie gezeigt, dass die Hotellerie als Branche anfällig ist und sich breiter aufstellen muss, wenn sie für die Zukunft gut gerüstet sein will. Auf diese Herausforderung haben viele Hotelgruppen bereits mit hybriden Konzepten oder flexibel nutzbaren Zimmern reagiert – als Büro, Domizil für Menschen in Quarantäne oder Wohneinheit für längere Aufenthalte.

Hotellerie vs. Longstay

Verglichen mit konventionellen Hotelzimmern punkten Apartments mit einer „relativ günstigen Kostenstruktur“, einem „weniger volatilen Cashflow“ sowie „geringeren Renditeschwankungen“, führt Richard Dawes, Director EMEA Hotels bei Savills, aus. Deshalb sind siebei Investoren so beliebt und werden es voraussichtlich auch bleiben. „Auch institutionelle Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf das Segment: Seit 2018 entfallen rund 56 Prozent des Gesamttransaktionsvolumens von Serviced Apartments in Europa auf diese Käufergruppe. Zum Vergleich: Im Hotel-Segment lag ihr Anteil im gleichen Zeitraum bei 51 Prozent“ ergänzt Dawes.

Die Pipelines der europäischen Städte sind gut gefüllt, sodass der Bereich Serviced Apartments in den kommenden drei Jahren ein Plus von mehr als 21 Prozent verzeichnen wird. Hinter London auf dem ersten Platz mit knapp 3.000 geplanten Einheiten, stehen auch deutsche Standorte auf der Agenda der Projektentwickler: In München wächst das Angebot bis 2025 um annähernd ein Viertel des aktuellen Bestands; ebenfalls unter den Top Ten befinden sich Düsseldorf (Rang 7), Frankfurt (Platz 9) und Stuttgart (Nummer 10). Der Erfolg von Longstay in Europa dauert nun schon seit einiger Zeit an und die Pandemie konnte dem Wachstum des Marktsegments nicht nachhaltig schaden. „Auch in Deutschland entwächst der Sektor langsam seinem Nischen-Status“, resümiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany. Deshalb beleuchtet hotelbau auf den folgenden Seiten aktuelle Projekte für Langzeitaufenthalte.

STAYERY eröffnet drittes Haus in Frankfurt

Im Stadtteil Sachsenhausen ist im März 2022 das dritte Frankfurter Haus von STAYERY an den Start gegangen. Es befindet sich auf einem ca. 2.100 qm großen Grundstück und verfügt über 139 Serviced Apartments, die sich auf fünf Etagen verteilen. Die Wohneinheiten wurden, wie auch die weiteren Anlagen der Marke, von Studio Aisslinger gestaltet: Freche Slogans und frische Farben ziehen sich durch das gesamte Haus. Zudem bezieht sich das Interior Design auf die regionale Apfelweinwirtschaft und die Skyline der Mainmetropole mit 14 Wolkenkratzern.

Ausstattung

Ursprünglich sollte das Projekt in Frankfurt bereits Ende 2021 eröffnen, doch es gab Verzögerungen bei den Bauarbeiten. Alle Einheiten sind mit einem 140 cm breiten Bett, einer Kitchenette und einer Regendusche ausgestattet. Eine Lounge mit einer Konsole und analogen Spielen sowie ein Co-Working-Bereich sollen dafür sorgen, dass eine lebhafte Gemeinschaft vor Ort entsteht. Umso länger die Gäste bleiben, umso günstiger werden die Kosten für die einzelnen Nächte. Mit dieser Preisgestaltung reagiert STAYERYauf die Erfahrungen aus den Bestandshäusern in Berlin und Bielefeld.

Bild: Xenia Gromak

acora Berlin Living the City feiert Eröffnung

NOVUM Hospitality hat im Berliner Stadtteil Charlottenburg Anfang Januar 2022 ein Haus, das zwei Konzepte miteinander vereint, an den Start gebracht. Der Standort in der Franklinstraße 25 umfasst das The Niu Flash und die neue Longstay-Marke acora Living the City. Durch die Doppelnutzung entstehen Synergien zwischen beiden Häusern. Denn die Gäste der 139 Serviced Apartments können die öffentlichen Bereiche und die Gastronomie des Hotels mitnutzen. Außerdem erwartet die Bewohner im acora Living the City Berlin eine vollständig digitalisierte Guest Journey, wozu die markeneigene App, ein kontaktloser Check- in und –out, die automatisierte Zuteilung der Serviced Apartments sowie die Betreuung der Besucher durch einen digital Host gehören. Entwickelt wurde die Immobilie von der Eduard Winter Gruppe, die das Gebäude auch verpachtet.

Bild: NOVUM Hospitality

STAYERY auf Wachstumskurs

In der Pipeline von STAYERY befinden sich derzeit rund 850 Einheiten, was einem Zuwachs von 70 Prozent im Vergleich zu Januar 2021 entspricht. Die Marke für Serviced Apartments plant in diesem Jahr mehrere Eröffnungen: Den Anfang soll im März ein Haus in Frankfurt-Sachsenhausen (139 Apartments) machen, als nächste Standorte sollen im April Köln (30 Wohneinheiten) sowie in der zweiten Jahreshälfte Wolfsburg (48 Einheiten) folgen. Des Weiteren stehen auch Mönchengladbach (53 Apartments) und Bad Canstatt bei Stuttgart mit Platz für 153 Gäste auf der Agenda von STAYERY.

Die Expansionsstrategie

Das Apartmenthaus in Wolfsburg ist das erste Projekt der Marke, bei dem es sich nicht um einen Neubau, sondern eine umgenutzte Hotelimmobilie handelt. Darüber hinaus kommen für die Expansion auch Projektentwicklungen infrage, die ursprünglich als Hotel geplant waren, um sie auf das Longstay-Konzept zu adaptieren, erklärt Hannibal DuMont Schütte, Gründer und Geschäftsführer STAYERY, die Wachstumsstrategie. Im Fokus der Pläne stehen derzeit B- und C-Städte. Seit September 2021 ist außerdem Jan Winterhoff, der zuvor bei der GBI Holding AG tätig war, als Head of Real Estate Expansion mit an Bord, um die Entwicklung der Marke voranzutreiben. Die Führungsriege von STAYERY bleibt trotz der anhaltenden Coronakrise optimistisch, auch weil die Auslastung in den Häusern in Berlin bei 98 Prozent und Bielefeld bei mehr als 70 Prozent in der zweiten Jahreshälfte 2021 lag. DuMont Schütte rechnet damit, dass die Pandemie „die Transformation bei den urbanen Beherbergungsangeboten maßgeblich beschleunigen wird“ und sich für das Longstay-Segment „letztlich als Wachstumsimpuls erweisen könnte.“

Bild: Steve Herud

Sentiment Report: Hoffnungsträger Longstay

Das Beratungsunternehmen Engel & Völkers Hotel Consulting hat erneut Betreiber, Investoren und Projektentwickler zur aktuellen Lage in der deutschen Hotellerie befragt. Die Analyse zeigt, dass sich trotz der anhaltenden Coronapandemie langsam wieder Hoffnung breitmacht. 97 Prozent der Betreiber planen, ihr Hotelportfolio weiter auszubauen. Dabei gewinnen die Ferienhotellerie und Serviced Apartments weiter an Bedeutung. Auch die Mehrheit der befragten Investoren bekennen sich zur Hospitality: Rund 25 Prozent strecken ihre Fühler in Richtung Longstay oder Senior Living aus, 15 Prozent setzen auf klassische Hotels und weitere 14 Prozent fokussieren sich künftig auf ausländische Märkte. Auf andere Assetklassen möchten sich 19 Prozent der Geldgeber konzentrieren.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass 2021 die Angst vor einer drohenden Insolvenzwelle im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 9 Prozent gesunken ist. Staatliche Hilfen konnten Notverkäufe und damit einhergehend einen preisrutsch für Hotelimmobilien verhindern. Zudem erwarten die Befragten, dass die Assetklasse 2024 wieder ihr Vorkrisenniveau von 2019 erreicht. Als größte strategische Herausforderungen nannten die Befragten in diesem Jahr den Personalmangel, die Digitalisierung und Environmental Social Governance (ESG).

Den vollständigen Sentiment Report 2021/22 können Sie hier kostenlos herunterladen:

www.apartment-community.de/SentimentReport.pdf

Bild: contrastwerkstatt/stock.adobe.com

Ein SMARTY Hotel im Saarland

Am 12. November 2021 hat die Rheinland Hotel Kollektion ein SMARTY Hotel Boardinghouse im saarländischen Homburg eröffnet. Nach einer Umbauzeit von neun Monaten bietet das Haus Einzel-, Doppelzimmer sowie Studios für zwei Personen, die für Short- und Longstay-Aufenthalte gebucht werden können. Den Gästen stehen außerdem eine Gin-Bar und ein Restaurant zur Verfügung. Darüber hinaus gehört zum Hotel und Boardinghouse ein Living Room im ersten Obergeschoss, der als Coworking-Space oder Aufenthaltsraum genutzt werden kann. Das Interior Design zeichnet sich durch Grautöne und Highlights in Magenta aus. Zudem integriert die Innenarchitektur im SMARTY Hotel Euler Homburg viele Elemente aus Holz und Fototapeten mit regionalem Bezug.

Digitalisierung bei SMARTY

Passend zum Namen legt die Marke großen Wert auf smarte Lösungen und eine digitale Guest Journey. Gäste, die keinen Kontakt zum Personal haben möchten, können von der Buchung bis zum Check-out per Web-App auf digitale Prozesse zurückgreifen. Auf allen Zimmern können Handys kabellos geladen werden und es gibt digitale Gästemappen. Zusätzlich gehören ein interaktiver Digitalspiegel sowie eine adaptive elektrische Matratze zur Standard-Ausstattung.

Bild: Adrian Bedoy

Pantera baut Apartments bei Frankfurt

Der Projektentwickler Pantera wird ein Wohn- und Geschäftshaus in Langen bei Frankfurt am Main zu einer Anlage mit Serviced Apartments und einem Hotel umbauen. Dafür erhielt das Unternehmen kürzlich die Genehmigung, sodass die Bauarbeiten in der ersten Jahreshälfte 2022 beginnen können. Die Fertigstellung der 122 Serviced Apartments und 280 Hotelzimmer soll 2024 erfolgen. Insgesamt werden rund 14.800 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Die Einheiten für Longstay-Aufenthalte sind zwischen 23 und 47 qm groß. Pantera strebt für beide Hospitality-Konzepte einen schlüsselfertigen Globalverkauf an institutionelle Investoren an. Für die Serviced Apartments konnte der Projektentwickler bereits die Marke MASEVEN von MA Management gewinnen. Der Standort Langen profitiert von seiner Nähe zu Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und Darmstadt sowie zahlreichen großen Arbeitgebern im Rhein-Main-Gebiet.

Bild: 2020 FormFest – visuelle Kommunikation