Ascott übernimmt Oakwood

The Ascott Limited, eine Tochter von CapitaLand Investment Limited, wächst um 81 Objekte, indem es Oakwood Worldwide aufkauft. Dabei handelt es sich um einen Anbieter für Serviced Apartments mit einem Portfolio von rund 8.500 bestehenden Wohneinheiten. Besonders in Südkorea, China, Bangladesch und den USA ist Oakwood präsent, aber auch in Australien und Japan befinden sich große Häuser der Gruppe.

Die Expansionsstrategie von Ascott

Die Transaktion soll im dritten Quartal 2022 stattfinden. Durch die Übernahme erhöht Ascott seine weltweite Präsenz auf über 150.000 Apartments in mehr als 900 Häusern. Damit ist das Unternehmen in 39 Ländern vertreten. Seit 2017 verfolgt Ascott eine ehrgeizige Wachstumsstrategie und übernahm beispielsweise die australischen Quest Apartment Hotels, Tauzia Hotel Management aus Indonesien oder investierte in Synergy Global Housing, einem Anbieter von Ferienwohnungen in den USA. Bis 2023 soll das Portfolio von Ascott weltweit 160.000 Einheiten umfassen.

Bild: Oakwood Worldwide

Union Investment kauft weitere 86 Serviced Apartments

Für den Immobilienfonds Urban Living Nr. 1 hat Union Investment den kürzlich fertiggestellten Neubau „Kontorhaus am Wall” in Bremen erworben. Dabei handelt es sich bereits um den siebten Ankauf für den Fonds, der speziell auf die Wohnform Micro-Living abzielt. Verkäufer bei dieser Transaktion ist die Corestate Capital Group, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Entwürfe für das Gebäude mit 86 möblierten Wohneinheiten stammen vom ortsansässigen Büro Westphal Architekten. Die Apartments messen jeweils zwischen 22 und 41 qm und verfügen über eine eigene Küchenzeile. Neben den öffentlichen Bereichen im Erdgeschoss können die Bewohner außerdem zwei Dachterrassen nutzen. Für die Immobilie wurde bereits ein Betreiber für die kommenden 20 Jahre gefunden: STAYERY wird in das Kontorhaus am Wall einziehen. Die Immobilie zeichnet sich durch ihre Lage unweit des Bremer Hauptbahnhofs und der direkten Nachbarschaft zum Wallanlagen Park aus, sodass die Gäste sowohl von urbanen Strukturen als auch dem Naherholungsgebiet profitieren.

Bild: Westphal Architekten BDA

limehome startet in Eindhoven, NL

In Eindhoven hat limehome nach Den Haag und Amsterdam das dritte Haus in den Niederlanden eröffnet. Auf dem ehemaligen Gaswerksgelände im Zentrum der Stadt soll im Sommer 2022 ein neues Stadtquartier entstehen, in dem Wohnen, Arbeiten und Kultur kombiniert werden. Dort plant limehome zehn digitalisierte Serviced Apartments mit einem eigenen Außenbereich. Damit verfolgt das Unternehmen die Strategie, künftig seine Präsenz abseits von europäischen A-Städten auszubauen.

Bilder: HvM & STG

MASEVEN expandiert nach Frankfurt

Im Frankfurter Gutleutviertel entsteht ein Apartment-Projekt, für das ein Joint Venture aus KanAm Grund German Development Fonds und der Pantera AG verantwortlich zeichnet. In dem Gebäude finden 252 Mikroapartments mit einer Größe zwischen 31 und 60 qm Platz. Mit der Longstay-Marke MASEVEN steht nun auch ein Mieter für die Immobilie fest. Die Wohneinheiten verfügen über ein zeitloses, elegantes Design, eine voll ausgestattete Küchenzeile und teilweise über einen eigenen Balkon. Neben den Apartments erwartet die Bewohner eine begrünte Dachterrasse. Darüber hinaus befindet sich im Erdgeschoss die für MASEVEN charakteristische Open Lobby. Sie misst 400 qm und umfasst nicht nur eine Rezeption, sondern auch verschiedene gastronomische Angebote, einen Bereich mit Waschmaschinen, Trocknern und einem DJ-Pult, einen Kiosk, einen Co-Working-Space und ein Areal mit Fitness-Geräten. Die Eröffnung ist für 2024 geplant. Bei dem Haus in Frankfurt handelt es sich um das dritte Projekt von MASEVEN. Die ersten beiden Apartment-Anlagen gingen 2020 in München an den Start, hier können Sie einen Blick hinein werfen.

Das Gutleutviertel in Frankfurt

Der Standort Gutleutviertel hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Trendstadtteil mit vielfältiger Gastronomie und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten entwickelt. Dort hat sich bereits ein weiteres Longstay-Projekt angesiedelt: The FIZZ, das sich speziell an Studierende richtet.

Bild: MA Management GmbH

Marktanalyse Longstay

Bild: Funtap/stock.adobe.com

Die Hotellerie ist von der Coronapandemie und ihren Folgen erschüttert. Doch ein Marktsegment zeigte sich relativ resilient während der Krise. Die Rede ist von Konzepten aus dem Bereich Longstay.

Das Immobiliendienstleistungsunternehmen Savills hat bereits im Sommer 2020 einen Marktberichtveröffentlicht, in dem das Fazit zur Lage der Konzepte für Langzeitaufenthalte, verglichen mit klassischen Hotels, positiv ausfiel: „Sie sind zwar nicht immun, aber widerstandsfähig“, urteilte Savills damals. Kürzlich gab das Unternehmen einen neuen Report heraus, um das Marktsegment in Europa noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Krise hat alle Bereiche der Hotellerie geschwächt, indem Auslastungsraten, RevPARs und weitere Kennzahlen seit Ausbruch der Pandemie stark gesunken sind. Die Daten von Savills belegen jedoch, dass sich Serviced Apartments und andere Longstay-Konzepte schon vor Covid-19 besser entwickelt haben als klassische Hotels. So stieg der RevPAR für Langzeit-Einheiten in London von 2014 bis 2019 jährlich um durchschnittlich 5,3 Prozent an. Dagegen konnten Hotelzimmer in der britischen Hauptstadt im gleichen Zeitraum ein Wachstum von 2,0 Prozent verzeichnen und auch bei der Auslastung hatten Longstay-Apartments die Nase vorn.

Kurzfristiger Trend oder nachhaltiges Wachstum?

Vor und während der Pandemie konnte sich das Segment also bewähren. Doch welche Auswirkungen hat das auf den Markt, wenn die Einschränkungen vielerorts gelockert werden, Geschäftsreisen wieder ohne großen bürokratischen Aufwand möglich sind und das Urlaubsfieber Gäste in die Metropolen, die Berge oder an die Strände lockt? Den Experten von Savills zufolge handelt es sich bei dem Boom der Serviced Apartments um keinen kurzfristigen Trend. Vielmehr hat die Coronapandemie gezeigt, dass die Hotellerie als Branche anfällig ist und sich breiter aufstellen muss, wenn sie für die Zukunft gut gerüstet sein will. Auf diese Herausforderung haben viele Hotelgruppen bereits mit hybriden Konzepten oder flexibel nutzbaren Zimmern reagiert – als Büro, Domizil für Menschen in Quarantäne oder Wohneinheit für längere Aufenthalte.

Hotellerie vs. Longstay

Verglichen mit konventionellen Hotelzimmern punkten Apartments mit einer „relativ günstigen Kostenstruktur“, einem „weniger volatilen Cashflow“ sowie „geringeren Renditeschwankungen“, führt Richard Dawes, Director EMEA Hotels bei Savills, aus. Deshalb sind siebei Investoren so beliebt und werden es voraussichtlich auch bleiben. „Auch institutionelle Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf das Segment: Seit 2018 entfallen rund 56 Prozent des Gesamttransaktionsvolumens von Serviced Apartments in Europa auf diese Käufergruppe. Zum Vergleich: Im Hotel-Segment lag ihr Anteil im gleichen Zeitraum bei 51 Prozent“ ergänzt Dawes.

Die Pipelines der europäischen Städte sind gut gefüllt, sodass der Bereich Serviced Apartments in den kommenden drei Jahren ein Plus von mehr als 21 Prozent verzeichnen wird. Hinter London auf dem ersten Platz mit knapp 3.000 geplanten Einheiten, stehen auch deutsche Standorte auf der Agenda der Projektentwickler: In München wächst das Angebot bis 2025 um annähernd ein Viertel des aktuellen Bestands; ebenfalls unter den Top Ten befinden sich Düsseldorf (Rang 7), Frankfurt (Platz 9) und Stuttgart (Nummer 10). Der Erfolg von Longstay in Europa dauert nun schon seit einiger Zeit an und die Pandemie konnte dem Wachstum des Marktsegments nicht nachhaltig schaden. „Auch in Deutschland entwächst der Sektor langsam seinem Nischen-Status“, resümiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany. Deshalb beleuchtet hotelbau auf den folgenden Seiten aktuelle Projekte für Langzeitaufenthalte.

NUMA expandiert in München

Die NUMA Group wird voraussichtlich im Sommer 2024 weitere 40 Wohneinheiten in München eröffnen. Für den Apartment-Komplex mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 1.000 qm hat das Unternehmen kürzlich einen langfristigen Mietvertrag mit der Münchener Omega Gruppe unterzeichnet. Bei der Immobilie im Bahnhofsviertel der bayerischen Landeshauptstadt handelt es sich um ein voll digitalisiertes Future Hotel, das im Interior Design den weiteren Häusern von NUMA ähneln und gleichzeitig lokale Einflüsse widerspiegeln soll. Damit baut der Betreiber seine Präsenz in München weiter aus, denn bereits 2021 schloss die Gruppe Verträge für zwei Objekte in der Isarmetropole ab. Dadurch erweitert sich das Angebot in Zukunft auf mehr als 200 Serviced Apartments in der Stadt.

Bild: engel.ac/stock.adobe.com

I Live plant Apartments in Lübeck

Für das Quartier „Neue Meile“ in der Hansestadt Lübeck haben Die Wohnkompanie Nord GmbH und die I Live Group eine Partnerschaft geschlossen. Im nördlichen Teil des alten Güterbahnhofs in Lübeck-St. Lorenz, auf dem historische Güterhallen und ein denkmalgeschützter Wasserturm stehen, sind auf einer 21.000 qm großen Fläche rund 500 Wohneinheiten geplant. Neben 333 Mikroapartments sollen auch 153 Serviced Apartments der Marke Rioca entstehen. Beide Konzepte, deren Fertigstellung 2025 erfolgen soll, entwickelt die I Live Group.

Insgesamt wird das Quartier eine Fläche von 80.0000 qm besitzen. Auf der südlichen Fläche entwickelt Die Wohnkompanie Nord GmbH 339 Wohnungen, davon 47 als Stadthäuser. Zusätzlich wird sich eine Parkanlage mit über 26.000 qm durch die „Neue Meile“ ziehen. Der Standort kann mit seiner Nähe zur Altstadt und der direkten Anbindung an den Lübecker Bahnhof punkten.

Bild: Die Wohnkompanie Nord GmbH

The Unique: Green Living & Working

Derzeit entsteht im Gateland Businesspark Kienberg am neuen Berliner Flughafen (BER) ein Gebäude für Serviced Apartments und Büros: The Unique. Die Bauarbeiten für das Großprojekt des Entwicklers und Eigentümers Unique Invest begannen im März 2021, nun wurde der Rohbau fertiggestellt. Die Fertigstellung des Neubaus ist bis Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 geplant.

Der Komplex mit sieben Etagen gliedert sich in zwei Teile und soll künftig über 159 Wohneinheiten der Marke ipartment mit Lounge und Café mit einer Fläche von insgesamt 6.500 qm beheimaten. Zusätzlich bietet das Bauwerk Platz für Büros, die sich auf 8.800 qm verteilen. Dazu verfügt er über eine Bruttogeschossfläche (BGF) von ca. 19.500 qm. Die Arbeitswelt wird als „Human Centered Office“ und unter dem Label „Green Living & Working“ entwickelt. Das bedeutet, die Schreibtischplätze sind auf modernes Arbeiten ausgerichtet, voll digitalisiert und flexibel nutzbar sein, wobei die Bedürfnisse der dort Beschäftigten im Vordergrund stehen. Außenanlagen für das Arbeiten im Freien, multifunktionale Möbel und modulare Raumprogramme unterstützen das Konzept der Büros. Zudem streben die Macher des Gebäudeensembles eine DGNB-Zertifizierung in Gold an.

The Unique ist Teil eines insgesamt 95.000 qm großen Gateland Businesspark Kienberg, der von den Projektentwicklern OFB und Kolb+Partner entwickelt wird. Perspektivisch soll das Areal nahe des Flughafens zur Smart City inklusive vollständiger Infrastruktur mit Nahversorgung, Einzelhandel und medizinischen Angeboten werden.

Bild: Unique Invest GmbH & Co. KG

Studierendenwohnheim im maxfrei-Quartier

Im Stadtquartier maxfrei in Düsseldorf werden im Mai 2022 die Arbeiten am Hochbau beginnen. Teil des Projekts, für das die Entwickler INTERBODEN und HAMBURG TEAM ein Joint Venture gegründet haben, soll neben Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen auch ein Studierendenwohnheim werden. Bis Ende 2023 sollen in Düsseldorf-Derendorf 170 Apartments für Studierende mit jeweils einer Fläche von ca. 24 qm entstehen. Zudem können die Bewohner Gemeinschaftsräume, Zimmer zum Lernen, einen Co-Working-Space sowie ein Waschcafè nutzen. Darüber hinaus bieten die großzügig bemessenen Außenflächen die Möglichkeit des Urban Gardenings. Eine weitere Besonderheit des Wohnheims besteht darin, dass die Studierenden Mitglieder eines eingetragenen Vereins sind und sich selbst verwalten. Der Neubau befindet sich etwa zehn Minuten von der Hochschule Düsseldorf entfernt. Abgesehen von der Lage punktet das Quartier auch mit seinem nachhaltigen Ansatz: Es ist autofrei und verfügt über eine intensive Dachbegrünung sowie zahlreiche Photovoltaik-Anlagen.

Dem Studierendenwohnheim und den ca. 300 Wohnungen, die ebenfalls bis Ende 2023 bezugsfertig sein sollen, werden in einem weiteren Bauabschnitt voraussichtlich 2024 rund 200 Eigentumswohnungen im maxfrei folgen. Außerdem sind etwa 16.000 qm für Büros und gewerbliche Nutzung geplant, die im selben Jahr fertiggestellt werden sollen.

Bild: INTERBODEN/HAMBURG TEAM/bloomimages